Sicherheitskoordinator
Seit 1998 schreibt der Gesetzgeber vor, dass sich der Bauherr um die Gesundheit aller Mitarbeiter zu kümmern hat, welche auf seiner Baustelle tätig sind. Das nötige Fachwissen ist jedoch meistens nicht vorhanden. Das ist der Grund dafür, weshalb der Gesetzgeber die Berufung einer Baustellenverordnung SiGeKo verlangt Zumindest unter bestimmten Voraussetzungen. Ausgeschrieben bedeutet diese Abkürzung Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator. Clevere Bauherrn achten darauf, dieser Vorschrift nachzukommen. Insbesondere dann, wenn für seine Baustelle eine Baustellenverordnung SiGeKo vorgeschrieben ist.
Wie wird man durch ein Seminar Sicherheitsbeauftragter?
Wer ein Sicherheitskoordinator werden will, muss eine entsprechende Ausbildung absolvieren. Eine pauschale Ausbildungsdauer gibt es jedoch nicht, da diese Bildungseinrichtung zu Bildungseinrichtung variiert. Die Dauer der Ausbildung richtet sich zudem nach der Frage, ob der angehende Sicherheitskoordinator seinen Lehrgang in Voll- oder Teilzeit absolvieren möchte. Die RAB 30 (technische Regel) gibt den Inhalt der Qualifizierung genau vor. Der Lehrinhalt der Qualifizierung unterteilt sich in zwei Bereiche.
Wichtig ist, dass der angehende Lehrling vor Beginn der Ausbildung über entsprechend baufachliche Kenntnisse, sowie einem gewissen Maß an Berufserfahrung verfügt. Während der Qualifikation zum Sicherheitskoordinator werden dem Teilnehmer arbeitsschutzfachliche Kenntnisse und spezielle Koordinatorenkenntnisse vermittelt.
Ab wann ist ein Seminar Sicherheitsbeauftragter notwendig?
In Paragraph 3 der Baustellenverordnung SiGeKo wird vorgeschrieben, dass der Bauherr dazu verpflichtet ist einen Sicherheitskoordinator zu bestellen, sobald auf deiner Baustelle mehrere Gewerbe beziehungsweise unterschiedliche Firmen tätig sind. Der Bauherr hat dabei die Möglichkeit, selbst als Sicherheitskoordinator in Erscheinung zu treten, indem er die anfallenden Aufgaben selbst übernimmt. Er kann aber nur dann als Sicherheitskoordinator tätig werden, wenn die dafür erforderlichen fachlichen Voraussetzungen gegeben sind.
Hat der Seminar Sicherheitsbeauftragte Weisungsbefugnis?
Die potenzielle Weisungsbefugnis, die der Sicherheitskoordinator gegenüber den ausführenden Gewerken hat, hängt sowohl von der Art der Bestellung, als auch von übertragenen Befugnissen ab. Grundsätzlich hat der Sicherheitskoordinator keinerlei Weisungsbefugnisse, sondern nur eine beratende und unterstützende Funktion auf der Baustelle. Das gilt auch bei offensichtlichen Verstößen eines Mitarbeiters gegen den von ihm erstellten SiGe-Plan. Auch in solchen Fällen hat er keinerlei Weisungsbefugnis und kann lediglich den Vorgesetzten des Mitarbeiters auf dessen Verstoß hinweisen. Alternativ kann er den Bauherren über den Verstoß in Kenntnis setzen.
Anders verhält es sich jedoch, wenn der Bauherr dem Sicherheitskoordinator entsprechende Weisungsbefugnisse überträgt. Die Verantwortung in Bezug auf die Arbeitssicherheit bleibt jedoch nach wie vor beim Arbeitgeber der auf der Baustelle agierenden Handwerker.
Der Sicherheitsbeauftragte hat weitere Aufgaben zu erledigen
Ein Sicherheitskoordinator übernimmt viele Aufgaben. Zu seinen Hauptaufgaben gehört die Identifizierung aller Gesundheits- und Sicherheitsrisiken, welche auf der Baustelle existent sind. Entdeckt der Sicherheitskoordinator Gefahrenquellen, muss dieser sofort die entsprechenden Präventionsmaßnahmen dafür entwickeln. Die Baustellenverordnung SiGeKo sieht außerdem vor, dass der Sicherheitskoordinator überprüft, ob die Arbeitssicherheit auf der Baustelle durch potenzielle Einflüsse aus der Umgebung gefährdet ist.
Ist der Sicherheitskoordinator auch an der Planung der Baustelleneinrichtung beteiligt, kommt für den Sicherheitskoordinator laut Baustellenverordnung SiGeKo eine beratende Funktion hinzu. Zum Beispiel, indem der Sicherheitskoordinator bei Terminfragen weiterhilft. Die Baustellenverordnung SiGeKo sieht vor, dass der Sicherheitskoordinator das Konzept für die besten Bauausführungszeiten entwickelt. Zudem ist in der Baustellenverordnung SiGeKo festgelegt, dass der Sicherheitskoordinator nicht nur den SiGe-Plan erstellt, sondern diesen auch permanent aktualisiert. Laut Baustellenverordnung SiGeKo ist der Sicherheitskoordinator auch dafür verantwortlich, dass alle Handwerker welche auf der Baustelle tätig sind, die Vorgaben und Arbeitsschutzvorschriften einhalten, welche im SiGe-Plan festgehalten wurden. Sofern der Sicherheitskoordinator einen Verstoß identifiziert, ist er laut Baustellenverordnung SiGeKo angehalten, den Vorgesetzten des Handwerkers und / oder den Bauherren davon in Kenntnis zu setzen. Ein Sicherheitskoordinator ist zudem für die Koordination der verschiedenen Unternehmen verantwortlich, um einen optimalen Gesundheits- und Sicherheitsschutz gewährleisten zu können. Um eine wechselseitige Gefährdung von außen zu vermeiden, schreibt die Baustellenverordnung SiGeKo vor, dass der Sicherheitskoordinator dafür verantwortlich ist, die Absicherung des Baugrundstücks sicherzustellen. Auch die Sicherheitsbesprechungen werden vom Sicherheitskoordinator organisiert und moderiert.
Wichtig: Sobald der Sicherheitskoordinator vom Gesetzgeber vorgeschrieben wurde, ist dieser in der Pflicht, aller erforderlichen Bauunterlagen zu erstellen. Diese Unterlagen dienen dem Zweck, potenzielle Informationsdefizite zu vermeiden, damit keine Unfälle aufgrund von Unwissenheit passieren.
Wer darf das Seminar Sicherheitsbeauftragter anbieten?
Die Ausbildung zum Sicherheitskoordinator dürfen die BFGA, die IHK und der TÜV, sowie Bildungszentren anbieten, die eine entsprechende Zulassung vorweisen können.
Wer darf laut Baustellenverordnung SiGeKo Sicherheitsbeauftragter werden?
Jeder der folgende Voraussetzungen erfüllt, darf im Prinzip Sicherheitsbeauftragter werden:
- wer über entsprechend baufachliche Kenntnisse verfügt
- wer bereits Berufserfahrungen auf dem Bau sammeln konnte
- wer die Fähigkeit besitzt, seine erworbenen Koordinationskenntnisse und arbeitsschutzfachlichen sowie arbeitsschutzrechtlichen Kenntnisse auch anwenden zu können.
Wichtig: Der Bauherr darf die Aufgaben welche ein Sicherheitskoordinator übernimmt, nicht pauschal an die bauausführenden Unternehmen übertragen. Dies hat den einfachen Hintergrund, dass bereits vor der Auftragsvergabe zahlreiche Aufgaben anfallen, welche vom Sicherheitskoordinator erledigt werden müssen.